Werkssiedlung
Auf langen Straßenzeilen und kürzeren Wegen entstand Haus für Haus eine Großsiedlung, die den Betrieb des neuen Heinkel-Werkes erst ermöglichte (s.a. unter Heinkel-Werke). Die Doppel- und Einzelhäuser zogen sich wie auf einer Kette aneinandergereiht nahezu gleichförmig dahin. Zwischen 500 und 1000qm Gartenfläche gehörten zu jedem der rund 1.200 Häuser. Wie man als Neu-Siedler nach Leegebruch kam, beschreibt die heute noch hier lebende Emmi Birkenstock am Beispiel ihrer eigenen Familie, aus eigenem Erleben:
"Wir wohnten im Rheinland. Mein Vater war arbeitslos und erhielt für die Familie Arbeitslosengeld. Das musste jede Woche vom Arbeitsamt abgeholt werden. Eines Tages hieß es, dass keine finanzielle Unterstützung mehr gezahlt werde. Statt dessen wurde mein Vater als Arbeiter in ein neues großes Flugzeugwerk vermittelt. Unsere Familie konnte sich aussuchen, entweder zum Flugzeugwerk Messerschmidt nach Augsburg oder zum Werk Ernst Heinkel nach Berlin zu gehen. Berlin kannten meine Eltern besser, also entschieden sie sich dafür. Es ging dann zwar in die Siedlung Leegebruch, aber die war immerhin in der Nähe der Hauptstadt. Der Umzug war für die Familie kostenlos. Das war im September 1937! Familien aus vielen Landesteilen kamen so nach Leegebruch, aus dem Rheinland, dem Saarland oder auch Hamburg....".
Wie es weiterging, wie sich die Menschen einrichteten und zusammenfanden, kann im Buch "Leegebruch..." (herausgegeben vom Geschichtsverein Leegebruch e.V., 2. Auflage 2003, S. 56-64.) nachgelesen werden.
Durch die neue Heinkel-Siedlung veränderte sich das Ortsbild in den 1930er Jahren nachhaltig und unwiderruflich. Und diesen ganz besonderen Charakter hat sich Leegebruch bis heute erhalten.
(Geschichtsverein Leegebruch e.V.; www.geschichtsverein-leegebruch.de)
Straße: Am Backofenberg (damals) |
Straße: Am Backofenberg (heute) |
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